Dass ein Hund nicht einfach zubeißen darf, weder in ein Körperteil noch in den Ärmel oder ins Hosenbein, das muss er schon als Welpe lernen.
Beim Züchter hat der Welpe im Spiel mit seinen Geschwistern gelernt, wie er sich im Umgang mit Artgenossen verhalten muss. In der neuen Familie angekommen, ist es Aufgabe der Halter, dem Welpen beizubringen, welche Regeln im Umgang mit Menschen gelten.
Ein wichtiger Punkt ist hierbei die Beißhemmung. Kann man im Spiel mit den Geschwistern ruhig einmal richtig feste ins Fell beißen und das Geschwisterchen dabei wild hin und her schütteln, ohne dass man es dabei verletzt oder ihm besonders weh tut, gilt dies nicht für den Umgang mit Menschen.
Der Welpe muss daher lernen, dass Menschenhaut empfindlicher ist. Besonders wenn Kinder in der Familie leben, ist es wichtig, dass die Eltern von Anfang an darauf achten, dem Welpen beizubringen, was erlaubt ist und was nicht. Denn ein Zwicken im Spiel kann bei Kindern schnell zu schweren Verletzungen führen.
So funktioniert es
Das Training bezüglich der Beißhemmung übernehmen generell die erwachsenen Familienmitglieder.
Kinder werden vom Hund als nicht erwachsenes Lebewesen angesehen und damit nicht immer ernst genommen.
Bringe deinem Welpen die Beißhemmung gegenüber Menschen nun genauso bei, wie es zuvor seine Geschwister gemacht haben. Denn auch beim Welpenspiel gibt es Grenzen, wer zu fest zubeißt, muss auch hier die Konsequenzen tragen.
Setzt dein Welpe also seine Zähne im Spiel mit dir ein, brich einfach das Spiel sofort ab. Du kannst dabei auch einen kurzen Schmerzensschrei ausstoßen. Stehe auf, gehe vom Welpen weg und ignoriere ihn eine Zeit lang. So lernt er schnell, dass das tolle Spiel vorbei ist, wenn er dabei zu wild wird.
Bei einigen Welpen wirst du aber alleine durch Ignorieren des Verhaltens keinen Erfolg haben. Daher solltest du einen solchen Welpen dann auch für sein zu festes Beißen korrigieren. Hierzu eignet sich besonders der Schnauzgriff. Schon die Mutterhündin hat diesen den Welpen gegenüber angewendet, wenn die Welpen eine bestimmte Grenze übertreten haben. Dabei greift sie einmal kurz und fest mit ihrer Schnauze über den Fang des Welpen, oftmals begleitet von einem tiefen Knurren.
Du kannst diesen Schnauzgriff nun nachahmen, indem du, wenn dein Welpe zu fest zupackt, einmal mit der Hand fest über seinen Fang greifst. Wenn du diese Handlung nun noch mit einem Signalwort wie z.B. ,,Tabu“ verknüpfst, hat dein Welpe bereits nach wenigen Wiederholungen verstanden, dass diese Handlung nicht erwünscht ist. So reicht später alleine das Signalwort aus, um ihn an seine Grenzen zu erinnern.