Besonders in Südeuropa, aber auch in Deutschland sind Zecken Überträger von für den Menschen und den Hund teilweise äußerst gefährlichen, ja lebensbedrohlichen Krankheiten. Die Erreger sitzen teilweise im Darm der Zecken (Borrelien), wo sie erst nach dem Biss aktiviert werden und in die Speicheldrüsen einwandern. Eine Übertragung findet somit erst nach frühestens 24 Stunden statt. Andere Erreger jedoch befinden sich in den Speicheldrüsen (der Zecke) selbst und können bereits wenige Minuten nach Beginn des Saugaktes übertragen werden. Dies spielt eine Rolle bei der Wahl des Anti-Zecken mittels!
Symptome
Die Anzeichen für die meisten dieser Erkrankungen treten erst lange nach dem Biss auf, so dass nicht sofort nach einem Biss festgestellt werden kann, ob es zur Übertragung einer Infektion (Viren, Bakterien) oder Parasiten gekommen ist. So bilden sich Antikörper (und die entsprechenden Krankheitszeichen) z.B. gegen Borrelien, die Überträger der so genannten Lyme-Borreliose, erst nach frühestens 10 bis 12 Tagen. Erst dann können diese Antikörper mittels spezieller Blutuntersuchungen nachgewiesen werden.
Zecken befinden sich entgegen weit verbreiteter Meinungen nicht auf Bäumen und lassen sich von diesen auf ihre Opfer fallen. Sie sitzen 70 bis 100 cm hoch in Gräsern und Gestrüpp, von wo sie sich von ihrem Wirt »abstreifen« lassen.
Vorbeugung
Die Impfstoffe gegen die durch Zecken übertragene Lyme-Borreliose bieten nach heutigem Wissensstand keinen zuverlässigen Schutz. Dafür stehen aber dem Tierarzt eine Vielzahl äußerst wirksamer Präparate in Form von Halsbändern , Tablette und so genannten Spot-on-Präparaten zur Verfügung, die relativ sicher und sehr zuverlässig gegen die Zecken selbst schützen. Die Anwendung erfolgt für die meisten Produkte monatlich und sollte sich über die gesamte Saison erstrecken (in Deutschland etwa von März bis November).
Entfernen der Zecke
- Entferne die Zecke möglichst immer sofort!
- Behandele die Zecke mit nichts (kein Öl, Nagellackentferner, Alkohol oder gar Feuer!). Eine Behandlung stresst die Zecke und sie wird beschleunigt ihren infektiösen Speichel in die Bissstelle absondern.
- Benutze eine Zeckenzange oder (ideal!) einen Zeckenhaken, und ziehe die Zecke, nachdem du sie so dicht wie möglich an der Haut des Hundes und am Kopf der Zecke gegriffen hast, mit einer leichten Drehung heraus.
Behandlung der Bissstelle
Oftmals bildet sich an der Bissstelle eine kleine, umschriebene Entzündung in Form einer Rötung und/oder Schwellung. Unter Umständen befinden sich im Zentrum noch Zeckenreste (meist Reste der Beißwerkzeuge). Diese stellen keine ernste Gefahr dar, der Körper erkennt sie als Fremdkörper und stößt sie meist nach einiger Zeit zusammen mit einer kleinen Kruste ab. Desinfiziere die Bissstelle mit etwas jodhaltiger Lösung oder einer Wundsalbe.